
Du hast den Begriff schon einmal gehört, weißt aber nicht genau was dahinter steckt? Letztlich ist es ganz einfach und bedeutet aufgeschäumte Milch so in Kaffee zu gießen und zu drapieren, dass sich Bilder bzw. Motive ergeben. Grundvoraussetzung für die Kaffee Kunst ist ein perfekter Milchschaum und enorm viel Übung. Anders als bei einem Cappuccino oder Latte Macchiato benötigt man für Latte Art einen sehr feinporigen Milchschaum, der auch als Mikroschaum bezeichnet wird.
Grundsätzlich lässt sich Latte Art in drei unterschiedliche Techniken aufteilen:
In diesem Artikel gehen wir besonders auf die Ursprungsform der Latte Art, das Pairing ein.
Dem Herz wird nachgesagt, der Einsteiger der Latte Art zu sein und gilt als einfachste Form der Latte Art. Um ein Herz in den Milchschaum zu gießen, sollte das Milchkännchen mit spitzer Ausgussnase möglichst am Tassenrand abgestützt und der Milchschaum gleichmäßig auf einem Punkt etwas versetzt zur Mitte des Espressos gegossen werden. Die Milch wird dann zunächst unter die Crema fließen, um im Anschluss zurück an die Oberfläche zu kommen. Sobald die Milch die Oberfläche durchbricht, kann mit der restlichen Milch das Herz gezeichnet werden, indem man den Milchstrahl einmal durch den Punkt von oben nach unten zieht und dann die Kanne zurückstellt. Die Kunst dabei ist den richtigen Zeitpunkt, die Geschwindigkeit und Winkel zu finden, wann sich die Milch unter-bzw. oberhalb der Crema bewegt.
Ein sogenanntes Blatt Motiv erhält man, indem man den Milchschaum versetzt zu dem Mittelpunkt der Tasse mit Espresso an einer Stelle von links nach rechts schwenkend hin zum Tassenrand eingießt. So ergibt sich ein Zick-Zack Muster entlang der Tasse. Sobald diese Zick-Zack Bewegung am Rand der Tasse angekommen ist, vollendet man das Blatt mit einem Abschlussschwung, senkrecht zur Schwenkbewegung. So erzeugt man den „Stiel“ des Blattes. Auch hier liegt die Schwierigkeit in der Wahl des richtigen Eingusswinkels. Je steiler dieser, desto mehr weiß wird an der Tassenoberfläche sichtbar.
Die Form der Tulpe stellt für die meisten Barista die größte Herausforderung dar. Denn um dieses Motiv zu gießen, muss das Milchkännchen mehrmals abgesetzt werden, was viel Geschick erfordert. Als erstes wird die Milch so eingegossen, dass sie nur unterhalb der Crema einläuft und nicht an der Oberfläche sichtbar ist. Dies macht man bis die Tasse zur Hälfte gefüllt ist. Dann setzt man den ersten Punkt etwas unterhalb der Mitte so an, dass der Milchschaum die Crema durchbricht. Darauf folgt ein zweiter, dritter, vierter und eventuell fünfter Punkt entlang einer Reihe. Die Anzahlt liegt klassischerweise bei drei, ist aber beliebig erweiterbar. Wichtig ist, dass der letzte Punkt als Herz gegossen wird und der Rückwärtsschwung durch die gesamte Linie an Punkten gezogen wird.
Die Kunst der Kaffeeverzierung wirkt im ersten Moment recht einfach: Milchschaum machen, eingießen und fertig. Wer es allerdings mal selbst probiert, merkt schnell wie komplex dieser Prozess ist und wie viel Übung es braucht, um tatsächlich Motive aus dem Milchschaum zu zaubern. Wer die Basics allerdings erst einmal beherrscht, hat unzählige Möglichkeiten seiner Kreativität freien Lauf zu lassen und sich in Farben und Formen auszutoben. Zeit, Geduld und Konzentration sowie ein Fünkchen Talent sind dabei der Schlüssel zum Latte Art Erfolg.